LRS-Förderunterricht

Ursachenfeld einer Lese-Rechtschreibschwäche

Die Ursachen dieser Teilleistungsschwäche können vielfältiger Natur sein. Lese-Rechtschreibschwäche weist jedoch nicht zwangsläufig auf kognitive und intellektuelle Defizite hin.

Es handelt sich hierbei um eine Schwäche im Erkennen, Umsetzen und Integrieren von Normierungen, Codierungen und definierter Strukturen der sprachlichen Laute in die Schriftsprache.

Mögliche Ursachen können sein: 

  • Leichtere Formen (Lese-Rechtschreibschwäche), oft Hemmungen beim Schriftspracherwerb
  • Schwere Formen (Lese-Rechtschreibstörung) meist Verarbeitungsstörungen in den Bereichen: Gedächtnis, Sprache und bei der Signalverarbeitung im „Arbeitsspeicher"
  • anatomisch-strukturelle Veränderungen im Neocort
  • Daraus resultierende sensomotorische Defizite
  • Fehlende Lateralität (Integration von rechter und linker Gehirnhälfte, z. B. wenn nicht gekrabbelt wurde)
  • Weitere Blockaden in den drei Dimensionen des Raumes (Gehirn als Hologramm)
  • Probleme im Zusammenspiel der drei Lerneingangskanäle (auditiv, visuell, kinestetisch = A/K/V)
  • Fehlende Rhythmisierung in der Aussprache
  • Probleme in der Visumotorik
  • Prägung falscher Wortbilder beim Erlernen der Schriftsprache nach „Anlauttabelle“ in den Grundschulen
  • Defizite in alphabetischer, orthographischer und morphematischer Strategie
  • Verzögerte Automatisierung von Codierungsprozessen
  • Probleme bei auditiver und optischer Serilität
  • Organische Probleme (Hören, Sehen, Motorik...)
  • Blicksteuerung, Blickspanne, Blicksprünge, Zeilenwahrung gestört
  • Oft erbbiologischer Hintergrund
  • Individuelle Ausformungen, z. T. in Verbindung mit anderen Störungen (z. B. AD(H)S)
  • Psycho-emotionale Probleme 
  • Entwicklungsstörungen/-verzögerungen auf Grund persistierender frühkindlicher Reflexe
  • um nur einige zu nennen. 

Beachtenswert als wichtige psychische Komponente ist auch das sogenannte „Versagersyndrom“, das sich als Folgeblockade in der kindlichen Wahrnehmung („Ich schaffe es nicht, wie die anderen Kinder Lesen und Schreiben zu lernen“.) zusätzlich zur Grundproblematik einstellen kann. Kompensatorisch kann es hier zum inneren Rückzug oder auch zur gegenläufigen Entwicklung kommen, die sich dann durch häufiges Stören oder zu schnelles, flüchtiges Arbeitsverhalten verdeutlicht.

Insgesamt kann dies zur Folge haben, dass „LRS-Kinder“ aus den von linearen Strukturen und linearem Denken geprägten Schulsystem herausfallen.

 

Insofern stellen diese Schüler eine große Herausforderung dar. Ihre Begleitung und Förderung im Schulsystem gemäß dem Wortsinne von „educare“ = herausholen erfordert ein Umdenken in Richtung nicht-linearer Entwicklungsprozesse und Lernerfolgsverläufe, viel Aufmerksamkeit für die individuellen Prozesse und damit neue Ansätze bei der Schaffung adäquater struktureller, pädagogischer und inhaltlicher Voraussetzungen und Angebote. 


Konzeptionelle Grundlagen

Inhalte:

  • Edukinestetik, senso-motorische Übungen zur neurologischen Integration in den drei Ebenen des Gehirns 
  • Aktivierung der Lerneingangskanäle (A=auditiv/K= kinestetisch/V= visuell)
  • Schulung des Gleichgewichts und zur Raum-Lagekoordination/ Graphomotorik
  • Silbierungsübungen zur Prägung von Wortrhythmus, Aktivierung der Lerneingangskanäle A/K
  • Einüben der alphabetischen/orthographischen Strategie (A/K/V)
  • Übungen zum Erkennen des Wortbetonungsgipfels (A/K)
  • Prägung von Wortbildern (V)
  • Einüben von Prüfstrategien: Silbieren, Verlängern, Ableiten (A/V)
  • Automatisierung von Lerninhalten mit geeigneten PC-Förderprogrammen

Derart bezieht dieses Fördermodell – über andere Fördermodelle hinausgehend - das breite Ursachenfeld einer Lese-Rechtschreibschwäche in die Förderung mit ein. Schüler/Innen werden Möglichkeiten eröffnet, ganz grundlegend körperliche, motorische  und sinnesphysiologische Entwicklungen nachzuschulen und somit Lernprozesse nicht nur im Fach Deutsch, sondern auch fächerübergreifend besser zu bewältigen.

Damit erfüllt dieser multifaktorielle und stark kinestetisch ausgerichtete Ansatz auch die in 08/2014 vom Gesetzgeber festgelegten Förderschwerpunkte für Inklusionsschulen:

  • Lernen
  • Sprache
  • Emotionale + soziale Entwicklung
  • Kommunikation
  • Hören
  • Sehen
  • Geistige Entwicklung
  • Körperliche + motorische Entwicklung

Methodisch-didaktische Konzeption

Methodisch erfasst werden Übungen zur:    

  • Integration von rechter und linker Gehirnhälft
  • Aufhebung von Lernblockaden
  • Raum-Lagekoordination
  • Gleichgewichtssteuerung
  • Optische und akustische Serialität

Didaktische Schwerpunkte sind:

  • Groß- und Kleinschreibung
  • Umlaute
  • Dehnung
  • Dopplung
  • Schärfung

Für eine ausführliche Erläuterung des methodischen Ansatzes lesen Sie bitte hier weiter.

Praxis für Naturheilkunde Juliane Horn

Heilpraktikerin, LRS-/AD(H)S-Therapie

Entwicklerin der LARX Therapie by JuHorn®

Pastoratstraße 4

47506 Neukirchen-Vluyn